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Im Vergleich zeigen sich die Unterschiede

Das Rotations-Wirbelverfahren und lineare Systeme

Physikalische Gesetze erklären Funktion und Effekt

Um das Prinzip der verschiedenen Systeme zu erläutern, lohnt sich der Blick auf die Sandkörner in Verbindung mit der Strömungslehre.

Aufgrund der Fliehkraft erfolgt der Granulat-Transport immer direkt an der Innenwand des Schlauches. Dieser ist stets mehr oder weniger gebogen. Daher fließt das Strahlmittel unsymmetrisch in den Düsenkopf - jedes einzelne Korn wird auf seinem Weg bereits abgebremst. Hinzu kommt, dass die herkömmlichen linearen Systeme (Eindüsen-Technik) konstruktionsbedingte Kanten am Übergang von Strahlschlauch zu -kopf aufweisen. Dies sorgt für weitere Verwirbelung und lässt sich nur durch gesteigerte Energie ausgleichen.

Funktionsweise des Rotations-Wirbelverfahrens

Beim Rotationsverfahren ist zwischen Schlauch und Düse außerdem ein Wirbelkörper integriert (Propeller mit mehreren Flügeln oder diagonale Schlitze). Das Strahlgut umströmt das zusätzliche Hindernis schräg oder asymmetrisch, wodurch ein Druckgefälle in oder entgegen der Bewegungsrichtung entsteht.

Was für den Antrieb von Flugzeugen oder Schiffen sinnvoll ist, hat beim Strahlen negative Konsequenzen. Diverse physikalische Kräfte wirken auf das Strahlmittel ein und versetzen es unkontrolliert in Rotation - verbunden mit weiterer Abbremsung. Das Ergebnis ist ein diffuses Strahlbild.

Um diesen Effekt zu minimieren, bedarf es mehr Energie und Granulat. Die Folge: besseres Strahlbild, aber auch ein starker Abtrag. Schließlich trifft jedes Korn mit höherer Geschwindigkeit und Bewegungsenergie auf die zu strahlende Oberfläche. Eine sanfte Reinigung ist auf diese Art nicht möglich: Für die akkurate Regulierung enthält das System zu viele Variablen und arbeitet mit zu großem Druck. Ferner hat es einen enormen Verschleiß an Wirbelkörpern.

Ein niedriger Strahldruck hingegen bringt den Wirbelkörper kaum in Gang. So bleibt der Nachteil eines ungleichmäßigeren Strahlbildes bestehen, der vermeintliche Nutzen durch die Rotation jedoch entfällt - ein Beleg, dass dieses Verfahren schonend und präzise funktioniert, gleicht der sprichwörtlichen Quadratur des Kreises.

Die verschiedenen Systeme in der Praxis

Durch einen anschaulichen Vergleich wird das Zerstörungspotenzial noch deutlicher: Gefürchtete Naturphänomene wie Wirbelstürme und Tornados "arbeiten" ebenfalls nach dem Rotationsprinzip und vernichten ganze Landstriche. In der Praxis wird diese aggressive Fräswirkung manchmal bewusst eingesetzt, etwa bei den so genannten Schmutzkillern (Wasser-Hochdruckreiniger).


Insgesamt betrachtet argumentiert das Rotations-Wirbelverfahren häufig mit sanfteren Methoden, als es der Realität entspricht. Korrekt ist: Die schonende Reinigung mit niedrigem Strahldruck, wenn die Körner im 45- bis 90°-Winkel kontrolliert und gezielt auftreffen, bewirkt ein gleichmäßiges und exaktes Strahlbild. Der Schmidt-TPT-Strahlkopf mit Doppeldüsen-System kommt sogar ohne verbremsende Kante am Düseneingang und daher mit noch weniger Energie und Strahlmittel aus.

Prinzipiell spielt die gesamte Gerätetechnik (Fernsteuerung, Rohrleitungen, Strahldruckregulierung stufenlos ab 0,1 bar, Schlauchquerschnitte, Düsensysteme etc.) eine große Rolle.

Neben Material, Härtegrad, Korngröße und -form des Granulats ist wichtig, wie viele Einzelkörner in welchem Winkel mit welcher Energie auf einen Quadratzentimeter der zu strahlenden Oberfläche treffen.

Doch nur in Verbindung mit dem "Faktor Mensch" kann Technik die erwünschte Leistung bringen: Letztendlich ist die Erfahrung, das Fingerspitzengefühl und die Sorgfalt der Bedienperson der alles entscheidende Aspekt.