Instandsetzung der Stadtmauer von Nördlingen

Projekt	Instandsetzung der Stadtmauer Nördlingen Unterteilung in verschiedene Phasen, Sanierungen laufen seit 2005 (Reimlinger, Löbsinger und Berger Tor sowie die angrenzenden Mauern) Der rund 100 Meter lange Abschnitt "An der Berger Mauer" zwischen dem Durchgang zum Stadtgraben und dem Löwenturm wurde von Anfang April bis Ende August 2008 renoviert.
Aufgabe	Sicherung bzw. Wiederherstellung der Stadtmauer, da Teile des Mauerwerks ausgebrochen waren Abbruch von nicht mehr sanierungsfähigem Mauerwerk, sichern der Ausbruchstellen mit Spritzbeton und wiederherstellen des Natursteinmauerwerks aufstemmen vorhandener Risse, auskratzen, reinigen und wieder verschließen reinigen der zu sanierenden Wandflächen, maschinelle Neuverfugung und Herstellung eines Putzes nach historischem Vorbild, danach leichtes Sandstrahlen für eine saubere, einheitliche Oberfläche Einbau von Nadelankern (Eisengewindestangen) im Bereich der Risse und Mauerwerksflächen
Besonderheit	Im Inneren der Mauer befindet sich häufig nur Bauschutt, so dass Hohlräume entstanden. Diese sowie offene Fugen und Risse wurden mit Trasskalk (Meteoritenkalk aus dem Ries, der Gegend um Nördlingen) verfällt - im fünften Abschnitt allein 80 Tonnen. Zum besseren Halt wurden Eisengewindestangen bis zu 1,5 Meter tief im Mauerwerk verschraubt.
Technik	Schmidt-VARIO-Anlagen (Niederdruckstrahlgeräte) 100 Liter 1", Strahldruck stufenlos regelbar ab 0,1 bar Aluminiumsilikat (Schmelzkammerschlacke/ Glaspudermehl), ein synthetisches, mineralisches und silikosefreies Strahlmittel, das weder frei kristalline Kieselsäure noch wasserlösliche Bestandteile enthält
Ausführung	Planung: Ingenieurbüro Peter Strohm, Nördlingen Umsetzung: Bausanierung Oleg Weißbeck, Kleinlangheim

 

Die ehemalige freie Reichsstadt Nördlingen in Bayern hat gut 20.000 Einwohner. Sie liegt im Nördlinger Ries, dem Krater eines Meteoriten, der vor 15 Millionen Jahren einschlug. Besonders die Stadtmauer – ab 1327 erbaut – prägt das mittelalterliche Panorama. Sie ist die einzige in Deutschland mit einem vollständig erhaltenen, rundum begehbaren und überdachten Wehrgang. Mit ihren fünf Toren inklusive Tortürmen, elf weiteren Türmen und einer Bastion umschließt sie auf einer Länge von 2,6 Kilometern die gesamte Altstadt.

Die früheren Baumeister füllten an vielen Stellen das Innere der Mauer mit Bauschutt auf. Dies führte zu Hohlräumen und zum Ausbrechen von ganzen Stücken – ein Risiko für Stabilität und Sicherheit. Von 2005 bis Anfang 2008 wurden bereits Reimlinger, Löbsinger und Berger Tor sowie die angrenzenden Mauern instand gesetzt. Der rund 100 Meter lange Abschnitt „An der Berger Mauer" zwischen dem Durchgang zum Stadtgraben und dem Löwenturm wurde von Anfang April bis Ende August 2008 renoviert.

Das Vorgehen bleibt immer gleich: Originales, nicht mehr sanierungsfähiges Mauerwerk wird abgebrochen und als Natursteinmauer wiederhergestellt. Ist die Substanz intakt, werden vorhandene Risse aufgestemmt, ausgekratzt, gereinigt und wieder verschlossen. Für zusätzliche Stabilität sorgen Eisengewindestangen aus Edelstahl, die bis zu 1,5 Metern tief in der Wand sitzen.

Oleg Weißbeck, verantwortlich für die Umsetzung, verdeutlicht die Dimension: „Die Fugen wurden mit Trasskalk aus dem Nördlinger Ries verfüllt – allein in Abschnitt fünf, der rund 100 Meter lang ist, stecken 80 Tonnen davon." Bis zu fünf Mitarbeiter seiner Bausanierungsfirma mit Sitz in Kleinlangheim arbeiteten gleichzeitig an der Nördlinger Stadtmauer.

„Um überschüssiges Material nach dem Ausbessern sanft zu entfernen und für die abschließende Reinigung kamen Schmidt-VARIO-Anlagen (Niederdruckstrahlgeräte) zum Einsatz, was uns sehr freut", berichtet Karl Schmidt, Inhaber von Schmidt Sandstrahltechnik in Westheim bei Oettingen in Bayern. „Bereits bei ähnlichen Projekten, etwa auf Schloss Hofstetten und an der Stadtmauer von Neustadt an der Donau, erzielten Oleg Weißbeck und seine Leute mit unseren Anlagen hervorragende Ergebnisse." 

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